Watfischen

Das Waten im Gewässer kann sehr tückisch sein. Abhängig vom getragenen Schuhwerk ergeben sich unterschiedliche Gefahrenqeullen.Ob Stiefel oder Schuhe, mit und ohne Filzsohle, ergeben sich unterschiedliche Ausgangssituationen. Filzsohlen sind optimal wenn man auf festem Terrain watet, um ein Rutschen auf algenbewachsenen Steinen zu verhindern. Liegt allerdings eine Holz – oder Steinplatte schräg im Wasser gibt es auch mit Filzsohlen kein Halten mehr. Hier wären Schuhe mit Spikes unter Umständen besser. Auch beim Aussteigen aus dem Gewässer z.B. Über schlammige Böschungen ist man mit Spikes besser bedient. Ideal sind Watschuhe mit rutschfesten guten Profilsohlen.

Ich kaufe mir im Schuhhandel die passenden Schuhe aus Leder oder Leder – Stoff – Mix, wobei ich darauf achte, dass die Sohle entsprechend profiliert und rutschfest ist. Zusätzlich kaufe ich mir Überzieher mit Spikes, wie man sie im Winter für das laufen auf Glatteis benutz. Diese werden gelegentlich von einigen Discountern günstig angeboten, wo ich mich dann mit einigen Paaren eindecke. Diese kann man dann bei extrem rutschigem Untergrund benutzen. In der Regel reicht aber eine rutschfeste Profilsohle aus.

Eine besonders kritische Situation entsteht, wenn man, mit Filzsohlen, auf einem flachen Uferstein steht, der dünn mit getrocknetem Schlamm vom letzten Hochwasser überzogen ist. Durch das Wasser in den Filzsohlen wird der Schlamm angelöst und rutschig. Unversehens rutscht man, vom vorher sicheren Standplatz ab und kann sich leicht bei einem Sturz verletzen, da der Vorgang plötzlich und ohne Vorwarnung einsetzt. Auch muss man die Filzsohlen regelmäßig trocknen. Verstaut man sie nass im Fahrzeug haben sie den unangenehmen Geruch von Schlamm und Algen gespeichert und müffeln lange vor sich hin. Spikes haben den Nachteil, dass sie auf festen Steinen im Untergrund, erhebliche Geräusche verursachen können. Die beste Lösung ist, wie Eingangs erwähnt eine gut profilierte, rutschfeste Sohle. Die eigene Sicherheit sollte man beim Waten nicht außer Acht lassen. So ist es unerlässlich, sich mit einem Watstock aus zu rüsten. Hier gibt es im Flifi – Zubehörhandel, Watstöcke unterschiedlicher Hersteller, für entsprechend Bares, zu kaufen. Günstiger sind sogenannte Walkingstöcke, die für das weit verbreitete Nordic – Walking benutzt werden und die es in teleskopierbarer Ausführung gibt. Sie kosten weniger, als Jene aus dem Flifi –Zubehör und man bekommt zudem gleich zwei Stöcke. Eine besonders kritische Situation entsteht, wenn man ein Fließgewässer mit stärkerer Strömung durchqueren will. Je tiefer das Wasser ist, desto stärker wird der eigene Auftrieb, so dass man leicht den Halt verlieren kann. Eine gute Methode ist dann, zu zweit, die Überquerung in Angriff zu nehmen. Hierbei fasst Jeder den Gürtel des Anderen hinten am Rücken. So sind die Arme der beiden Partner hinter dem Rücken gekreuzt und es ergibt sich eine sehr stabile Formation. Auch waten und Fischen gleichzeitig birgt Gefahren, da man sich auf den Fisch und nicht auf den Untergrund konzentriert. Kommt man zu Fall, kann es sehr leicht passieren, dass Wasser in die Wathose läuft. Die noch in der Hose befindliche Luft wird zu den Füssen gepresst und sie bekommen zusätzlichen Auftrieb, der Einem endgültig den Halt verlieren lässt. Es ist daher empfehlenswert, immer einen Watgürtel zu tragen, besonders wenn man eine Gummiwathose trägt, da aus Dieser, die Luft nicht entweichen kann, wie bei einer atmungsaktiven Wathose. Selbst bei der atmungsaktiven Wathose dauert es einige Sekunden bis die Luft entwichen ist und Die können schon genügen um Einem in eine prekäre Situation zu bringen. Wenn man Alleine fischt und watet, empfiehlt es sich allemal, eine selbstaufblasende Schwimmweste zu tragen.

Hier gibt es einmal die Ausführung welche in die Watweste eingearbeitet ist, oder eine Schwimmweste aus dem Bootsportzubehör, mit Welcher man etwas flexibler ist, kann man sie doch zu jeder anderen Jacke tragen. Dass diese Rettungswesten regelmäßig gewartet werden sollten, ergibt sich schon aus dem Zulassungs – und Prüf – Stempel. Wenn man also die nötige Vorsicht walten lässt, steht einer entspannten Fischerei Nichts im Wege, außer vielleicht wir selbst.

Nachtrag: scheinbar gibt es Umhängeschwimmwesten, die sich über den Kopf abstreifen lassen. Wie man mir berichtete, ist ein “ Schrittgurt “ die sicherste Möglichkeit, das Wegrutschen der Weste zu verhindern.

Ich beobachte immer wieder dass einige Fischerkollegen, wenn sie am Gewässer ankommen, sofort ins Wasser steigen und weiter hinein waten. Es ist doch eine Binsenweisheit, dass die meisten Fische im Uferbereich stehen. Also ist es doch am sinnvollsten diesen ertragreichen Gewässerabschnitt erst einmal ab zu fischen, bevor man mitten in Ihn hineinsteigt. Auch ist zu bedenken, dass durch das Waten der Lebensraum der Fischnährtiere beeinträchtigt wird. In der Laichzeit der Salmoniden ist das Waten ab zu lehnen, ebenso wie das Waten um des Waten Willens. Es gilt wie bei Vielem im Leben, so wenig wie möglich und nur soviel als nötig.

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