Hechtstreamer

Herbst und Winter sind die hohe Zeit der Raubfische. Das Wasser kühlt ab, der Unterwasserbewuchs geht zurück, die Brutfische sind dezimiert und der Wasserstand in unseren Flüssen ist oft sehr niedrig. Im Herbst fressen sich Hecht Zander,  und Barsch nochmal so richtig voll. Das ist eine sehr gute Zeit um mit Streamern diesen Räubern nach zu stellen. Hechtstreamer gibt es in unzähligen Variationen. Bunnys, also Streamer, die aus Kaninchenfell gebunden sind, erfreuen sich großer Beliebtheit. Sie haben allerdings den Nachteil, dass sie mit der Haut des Felles eingebunden werden, und dadurch sehr viel Wasser aufnehmen, was sie recht schwer macht und Dies die Wurfeigenschaften verschlechtert. Aber wir leben ja nicht umsonst im “ Plastikzeitalter “ wo es genügend Ersatzmaterial gibt. Sehr schöne Streamer lassen sich aus Langhaarplüsch herstellen, den es im Bastelgeschäft in unterschiedlichen Farben zu kaufen gibt. Auch hierfür gibt es unterschiedliche Bindeweisen. Da ich lieber am Wasser als am Bindetisch bin, habe ich für mich eine einfache und rationelle Bindeweise entwickelt.

Bindeweise:

Als Erstes bereite ich das “ Fellstück “ vor. Langhaarplüsch ist auf eine Textile Untermatte gewebt, die sich in eine Richtung strecken lässt, wodurch ein Strang entsteht. Ich stelle also fest wie die Verlaufrichtung der Untermatte ist und kämme danach die Kunststoffhaare der Fells, am äußeren Rand, in eine Richtung, so dass ein schmaler Streifen entsteht.

LH-Plüsch verarbeiten Abgetrennter Gewebestreifen.PDR_0102 [800x600]

Plüsch mit Zonkerstripe, Plüsch mit Flitter, Plüsch mehrfarbig, kombiniert.

Diesen trenne ich nun mit dem Rollenschneider ( scharfe Schere geht auch ) ab. Dieser Streifen, also die Haare mit dem Untergewebe lässt sich so verstrecken, dass eine schöne Duppingbürste entsteht, welche sich hervorragend um den Hakenschenkel wickeln lässt.

Man legt die Grundwicklung auf Haken und bindet den Strang am Ende des Hakenbogens ein. Nun wird er in engen Windungen Richtung Öhr geführt und bei jeder Windung die Haare nach hinten gestreift, damit sie nicht überwickelt werden. Verwendet man mehrere Stränge unterschiedlicher Farben, lassen sich unterschiedlich gemusterte Streamer herstellen.  Der Strang wird am Öhr abgefangen und mit dem Kopfknoten der Bindevorgang abgeschlossen. Nun muss der Körper nur noch mit einer entsprechenden Bürste “ frisiert “ werden. Hierzu eignet sich sehr gut ein Stück Klettband, von dem man die Seite mit den Zähnchen, auf einen Holzspatel klebt.

Bei kleineren Haken wird der Körper durch die Gewebematte allerdings ziemlich dick, so dass es sich hier empfiehlt die Plüschhaare von der Gewebematte zu schneiden und in der Duppingschlaufe oder in eine Drahtschlinge zu verarbeiten. In Kombination mit Flittermaterial und oder Zonkerstripes lassen sich sehr lebendig spielende Streamer erzeugen. Mit Wasserfestem Filzstift lassen sich Effekte aufmalen. Wenn man dann noch ein paar Plastik – Kulleraugen aufklebt ist die Imitation perfekt.

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